Nicodemus by Blake Charlton

Nicodemus by Blake Charlton

Autor:Blake Charlton [Charlton, Blake]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Klett-Cotta
veröffentlicht: 2011-08-02T22:00:00+00:00


Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich Shannon. Amadi brüllte ihn an, und er wurde unsanft bei den Schultern gepackt und herumgedreht.

Das Zimmer glühte vor Zensorzaubern, mindestens sieben Wächter waren zugegen.

»Amadi«, sagte er kühl. »Du verletzt die hiesigen Gesetze und Sitten, ich hoffe, du hast einen guten Grund dafür.«

»Magister«, erklang ihre Stimme von links, »ich fürchte schon.«

Er blickte in ihre Richtung. »Und der wäre?«

In strengem Tonfall sprach sie von den verheerenden Runenwürmern und den Ereignissen in der Privatbibliothek, die angefüllt war mit belastenden Manuskripten. Dann legte sie ihm das verwundete Geschöpf auseinander, das vorgehabt hatte, in sein, Shannons, Quartier zurückzukehren.

»Glaubst du, ich wäre so töricht, einen Fluch zu schreiben, der mir in mein eigenes Quartier folgt?«, fragte er entgeistert.

Die Antwort kam von einer anderen Stimme. Shannon brauchte einen Moment, um sie als Kales zu erkennen. »Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Runenwurm so verletzt wird, dass er seine Fähigkeit zur Tarnung und sein Rückkehrprotokoll verliert, ist sehr gering. Ihr konntet also davon ausgehen, dass man Euch nicht auf die Schliche kommt. Doch unglücklicherweise, Magister, hat sich der Zufall gegen Euch verschworen.«

Shannon schnaubte verächtlich. »Oder der wahre Schurke hält Euch zum Narren, indem er die Schuld auf mich lenkt.«

Amadi reagierte gelassen. »Wir haben Euer Quartier diesmal noch gründlicher durchsucht. Wir haben es nach Tarntexten durchkämmt.«

Nun ergriff Kale wieder das Wort: »Unter der Decke haben wir eine verborgene Truhe mit einem Vermögen spirischer Goldmünzen gefunden.«

Einen Augenblick lang glaubte Shannon, er höre nicht recht. Wie hatte der Golem nur so viele Münzen in seine Kammer schaffen können? Innerhalb Starhavens konnte das Wesen doch gar nicht zauberschreiben.

»Also, wer war es, Magister?«, fragte Kale. »Welcher spirische Adlige hat Euch bezahlt, um das Konzil zu stören, und aus welchem Beweggrund?«

»Amadi, du begehst einen schwerwiegenden Fehler«, sagte Shannon heiser.

Seine ehemalige Schülerin ließ einen Moment verstreichen, ehe sie antwortete. »Wusstet Ihr, dass auch Nora Finn Bestechungsgelder von einem spirischen Edelmann empfangen hat?«

Er nickte. »Ich habe es in ihrem Tagebuch gelesen.«

»Warum habt Ihr es mir nicht gesagt?«, fragte Amadi.

Shannons Miene verdunkelte sich. »Weil ich mehr damit befasst war, dich von der Existenz des wahren Schurkens zu überzeugen.«

Wieder schwieg Amadi erst einmal. »Oder Ihr wart froh, einen konkurrierenden Spion los zu sein. Sagt mir, Meister, wie sind die Goldmünzen in Euer Quartier gelangt?«

»Jemand hat sie dort mit Absicht plaziert.«

»Etwa das Tonmonster? Unmöglich. Wie bereits erwähnt, habe ich Euer Quartier überwachen lassen. Überdies waren sämtliche Fenster und Türen mit Wehren versehen und zusätzlich mit einem stabilen, zweiteilenden Text verstärkt. Selbst wenn sich Euer Ungeheuer an meinen Wachen vorbeigeschlichen hätte, wäre es einmal in der Mitte durchschnitten worden. Es hätte die Truhe verstecken und fliehen müssen, und das mit nur einer Körperhälfte.«

Shannons trüben Augen weiteten sich. Ein Tongolem wäre zu genau so etwas imstande. »Amadi!«, platzte er heraus. »Das Wesen muss seine Zaubertexte in Bolide Garden geschrieben haben und dann mit den vorgeschriebenen Texten eingedrungen sein und die Truhe versteckt haben. Sucht die Umgebung ab. Irgendwo werdet ihr einen Batzen Ton finden.«

»Magister«, sagte Amadi leise, »Bolide Garden wird gerade umgestaltet. Soll ich mich etwa durch



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.